So if you are at the Book Fair right now or if you happen to see this tag and this camera, it’s me. Feel free to speak with #Merzmensch. #fbm15 #fbmerz15
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Es geht weiter…
Da wir von Zügen sprechen, möchte ich Sie versichern, es geht hier zügig weiter. Denn mein Abschied von blog.de (das System, im welchem die vorherigen Inhalte ursprünglich verfasst waren) ist kein Abschied vom Bloggen selbst.
Daher begrüsse ich Euch alle in meinem alten neuen Blog. Ab jetzt kann’s nur weiter gehen.
Ist zwar schon älter, aber ich habe mich in Brooklyn gefunden – in der Ausstellung, zu der ich meine Fotografien zur Verfügung gestellt hatte.
Sind Sie zufälligerweise in Brooklyn dieses Wochenende? Wenn ja, könnten Sie auch meine Fotos sehen. Meine Beiträge zum bereits erwähnten Fotowettbewerb „A Million Little Pictures“ von Sketchbook Project sind nämlich bereits angekommen und werden dieses Wochenede ausgestellt.
Falls Sie jedoch nicht in den nächsten Stunden nach Brooklyn schaffen sollten, hier habe ich alle Fotos vorbereitet, die jetzt in New York (zumindest 2 davon) hängen.
Und hier die Gallerie mit allen meinen anderem Aufnahmen.
http://www.flickr.com/photos/vladix/sets/72157636009002805/
Wie man sieht, die Einweg-Kamera hatte nicht unbedingt die beste Optik. Doch das zählt ja nicht 😉
Dichtung in allen Sprachen gleichzeitig.
Gerade habe ich einen wunderbare Artikel über die Unübersetzbaren Wörter (Untranslatable Words) gelesen und stimme zu: jede Sprache hat ihre Stärke, Charme und Charisma. (Was die Übersetzer in die Lage eines Sisyphus versetzt (in eine glückliche Lage, nach Camus).
Doch wie wär’s damit: warum sollen wir die Dichtung übersetzen, wo wir doch in jeder Sprache dichten können, ohne dass die Übersetzung gebraucht wird. Die Möglichkeiten und Machbarkeiten dieses Unterfanges stelle ich in meiner Video-Dichtungs-Serie „Multilinguetry“ zum Beweis.
Was ich habe:
Kenntnis von
Was ich mache:
Ich schreibe aus meinem Herzen. Ich schreibe aus meinem Kopf. Ich nutze die Schönheit jeder Sprache. Ich nutze die Logik von jeder Sprache. Man kann die eigenen Ideen und Gefühle in der Sprache am besten ausdrucken, in welcher man es am besten fühlen kann. Und: ich vermische die Sprachen. Ich vermische sie in jene unverschämte, empörende Art und weise, die jedem Sprachpuristen schlaflose Nächte bereiten wird. Ich nutze die Sprachelemente, die ich am passendsten für den Ausdruck meiner ideen finde.
Was Sie machen:
Sie lesen meine Texte. Und Sie. Und auch Sie. Und jeder, der meine Texte liest, liest eigentlich seine/ihre eigene Dichtung. Sie müssen lediglich eine Sprache beherrschen, die in diesem Gedicht vorkommt – und die Botschaft wird bei Ihnen ankommen (Ihre persönliche Botschaft). Beherrschen Sie zwei Sprachen, bekommen Sie womöglich eine völlig andere Botschaft zu lesen. Und die Ellipsen (Auslassungen, durch unbekannte Wörter/Sprachen verursacht) schaffen eine neue Bedeutung in Ihrer Imagination. Jedes Multilinguetry Gedicht kann somit auf tausende Art und Weise gelesen werden. So probieren Sie es aus. Lesen Sie. Hören Sie. Schauen Sie. Verstehen Sie. Schreiben Sie Ihre eigene Multilinguetry.
What if my полоумный Geist
Вдруг lässt меня im Stich?
頭がクルっています,
And I уже не ich.
И где-то там das Leben goes
Its gar langweilig ways.
Но строг безумия спецназ,
And I have stets to race
Multilinguetry: Geist (2011) from Merzmensch on Vimeo.
Wo ist the difference between
光、light и Licht?
The sky isnt clear, but pretty clean,
Im waiting, schlafe nicht:
重い雲の思い
над головой моей,
и солнце обросло травою,
und eilt von mir away.
Multilinguetry: Light (2011) from Merzmensch on Vimeo.
Light (2011) vimeo.com/33092291
Händedruck
Тяжесть рук
Time is just a freaky spook.
僕の背中に
Trage Tage, days и дни.
Спотыкаюсь я о пни
Of my daily harmony.
Bin ich der Erste?
Nein. Natürlich nicht. Niemand ist der Erste. Bereits die Avantgardisten in den 1920ger kombinierten Sprachen, um neue Bedeutungen zu artikuliueren. Vergleichen Sie El Lissitzki mit seiner Illustration zum „Sieg über die Sonne“, eine russische Futuristische Oper.
ALLES IST BIEN WAS GOOD НАЧИНАЕТСЯ ET HAT NO FINITA
El Lissitzky, Title sheet for Victory over the Sun,1923
Versuche, die Sprachen zu vermischen, begannen bereits mit der Geburt erster Sprachen. In diese Art wurden eigentlich die neuen Sprachen geschaffen. So, wenn heute der abgedroschene Terminus „Globalisierung“ in aller Munde ist, wieso nicht die globale Noösphere zu vermischen? Das bedeutet keineswegs das Generieren einer Super-Sprache. Das bedeutet die Nutzung von der Stärke, Schönheit und Kraft jeder Sprache in dieser Welt. Eine ultimative Gedichtsprache, die keiner Übersetzung mehr benotigt. Weil Ihr Herz und Ihr Hirn in irer beste Art und Weise diese Gedichte übersetzen werden.
Dixi.
(Original finden Sie auf Medium).
Diesmal ist es ein Fingerspiel aus Nagasaki.
Japanisch
でんでらりゅうば
でてくるばってん
でんでられんけん
でーてこんけん
こんこられんけん
こられられんけん
こーんこん
Englisch
If I could exit,
I would exit,
But since I cannot exit,
I don’t exit.
Because I cannot go out,
Since I cannot go out,
I won’t go
I won’t go
Deutsch
Könnte ich rausgehen,
Würde ich rausgehen.
Da ich nicht raus kann,
Gehe ich nicht raus.
Weil ich nicht rausgehen kann,
Da ich nicht rausgehen kann,
Gehe ich nicht,
Gehe ich nicht.
Russisch
Мог бы я выйти,
Тогда бы я вышел,
Но так как не могу выйти,
Я не выйду.
Поскольку мне не выйти,
Так как мне не выйти,
Я и не пойду,
Я и не пойду
Hört! Hört!
Ein Gesamtkunstwerk ist entstanden, und Merzmensch war daran unmittelbar beteiligt.
Dieses Gesamtkunstwerk heisst Sophia, wiegt 3.200 gramm und ist bereits fast 2 Tage alt (oder jung, je nach dem).
Aus Datenschutzrechtlichen Gründen veröffentliche ich hier nur ein Ohr von ihr. Aber Ihr könnt mir glauben, liebe Leser, auch der Rest ist bezaubernd und wunderschön. Und das sagt der Merzmensch mal ausnahmsweise ohne Ironie, sondern im vollen Ernst.
Ach, was sage ich:
ein neuer Märzmensch ist entstanden! 🙂
Erstmals, generell:
die Vor-NeuJahrs-Tage sind voller Rückblicke:
Rückblicke über das literarische Jahr 2011 Rückblicke über das politische Jahr 2011 Rückblicke über das wirtschaftliche Jahr 2011 Sport 2011Naturkatastrophen 2011Kinowelt 2011Medien 2011………
The same procedure as every year, James!
Es ist nun mal so, dass der Mensch eher rückwärts schaut, als nach vorne, in die Zukunft. So ist es leichter, den Wiedererkennbarkeitsdrang zu befriedigen. Und sich wieder in der alten Soße zu wälzen. Nun gut, seien wir doch nicht so bierernst, denn ich tu’s ja auch.
Was habe denn der Merzmensch alles in diesem Jahr 2011 verbrochen? Und haben sich seine Vor-Sätze aus dem letzten Jahr realisiert?
Was will ich vom nächsten Jahr?
alles Gute.
Und es kommen sehr spannende Ereignisse, über die Ihr, meine lieben Leser, zur richtigen Zeit mehr erfahren werdet.
Oder, wie ich es immer sage (und es stimmt ja dann im Nachhinein zu 100 Prozent):
Alles Wird Gut
Und ich präsentiere Ihnen das neue Genre, das ich neulich (un)heimlich eingeführt habe: Multilinguetry.
http://vimeo.com/moogaloop.swf?clip_id=33357888&server=vimeo.com&show_title=0&show_byline=0&show_portrait=0&color=00adef&fullscreen=1&autoplay=0&loop=0
Alles Gute im Neuen Jahr, liebe Leserinnen und Leser! Mögen all Eure Wünsche und Träume in Erfüllung gehen!
Zunächst in eigener Sache: Merzmensch ist nun bei arte vertreten. Zumindest auf dem Portal http://creative.arte.tv/. Hier können die Leute mit schrägen Ideen ihre Projekte präsentieren – und ich tu’s nun auch. Man präsentiert die eigenen Arbeiten in sogenanten Spaces, oder Gallerien So habe ich nun meinen ersten Space geöffnet, Merzmensch Films.
***
Und wieder war Merzmensch auf der Occupy-Demo in Frankfurt. Mehreres – in der Frankfurter Gemeinen Zeitung.
***
Man muss erst auf die Idee kommen! Niederländer Designer arbeiten gerade an einem Fahrrad, das die Schallplatten abspielt.
Auf dem Video sieht man zwar nicht die Musik in Action, aber der erste Schritt ist getan.
***
Laut dem wunderbaren Wegweiser durch die Geheimnisse unseres Planeten – Atlas Obscura – gibt es in der Nähe von Indionesien eine Unterwasser-Moschee. Und sie sieht sehr Escher-esque aus!
Fotos von trugiaz etc.
***
Ach, und noch was: CDU hat wohl den Hexenhammer verinnerlicht. Im Jahre 1738 wurden zwei Frauen aus Gerresheim als Hexen verurteilt und verbrannt. Nun will das CDU-befallene Rathaus sie nicht rehabilitieren. Als Argumentation dient…
…die Einschätzung eines Theologen. Er sagt, es sei unstrittig, dass die beiden verurteilten Frauen „in abergläubische Praktiken“ verwickelt gewesen seien.
Als Alternative bieten die CDUnquisitoren eine wunderbare Möglichkeit:
Denkbar sei allein, in Gerresheim Straßen nach den beiden Frauen zu benennen. Das sei aber die Angelegenheit der Bezirksvertretung.
Frohes Helloween, Herrschaften.
Schon wieder bin ich drin (s. 90ff).
Die Rezension der neusten Ausgabe von Perspektive folgt bald.
Es ist vollbracht! Ich freue mich, zu verkünden, dass das virtuelle experimentelle Literaturmagazin LIES/ISLE mit der 4. Ausgabe online ist, herausgegeben von Jennifer Tian und Mike Kitchel. Diesmal war das Thema „Labyrinthe und Irrgärten“.
Ich habe auch meinen Beitrag für diese Ausgabe geleistet.
Dieses Magazin ist höchst experimentell und nutzt die Möglichkeiten des Online-Mediums auf volle Kanne. Denn es gibt hier
Kurzum, sehr vielseitige und verw-irrende Auswahl.
Übrigens, hier sind die ältere Ausgaben von LIES/ISLE:
http://liesisle.com/issue01/index.html
http://liesisle.com/issue02/index.html (Thema Landschaft/Architektur)
http://liesisle.com/ISSUE03/index.html (Thema Double)
Ich habe bereits vor zwei Jahren über den japanischen Dadaisten Takahashi Shinkichi geschrieben.
Sein dadaistisches Gedicht „Teller“ hat mich nicht mehr losgelassen – und das ist nun daraus geworden.
Übersetzungen ins Englishe, Deutsche und Russische auch hier:
http://merzmensch-tv.blogspot.com/2010/09/dish-poem-by-takahashi-shinkichi.html
üüüüü
üüüüü
üüüüu¨
üüüuu¨¨
üüuuu¨¨¨
üuuuu¨¨¨¨
uuuuu¨¨¨¨¨ m!
Laut!
¨¨¨¨¨
u¨berzogene a¨nderungswahn u¨berfa¨llt des postboten herz
er reisst die umschla¨ge auf
und entfernt alle mo¨glichen umlaute
gegebenenfalls wa¨re auch ihr brief dabei
auch ihr brief
auch ihr
ihr
Vorhang – temporär: zu!
In Cabaret Voltaire gibt es eine Merz-Wand. Und Merzmensch ist ab nun für immer mit dieser Wand vermerzt.
Doch fangen wir besser so an.
Oben links ist eine wunderbare Fotografie unter dem Namen „Einübung ins Hundeleben„. Oben rechts ist ein Plakat „Merzstadt“ von Yona Friedmann, es ist ein Plakat zum Symposium Merzbau 2007 „Organic Functionalism„. (Rebell.tv berichtete bereits darüber). Unten ist – was sonst? – Panorama des Merzbaus von Schwitters (Modell aus dem Sprengelmuseum, Hannover)!
Wie der werte Leser meines Blogs bereits weiss, war ich im Mai ein Hochzeits-Zeuge. Ein Merz-Hochzeitszeuge. Darüber werde ich noch mehr berichten (running gag, nur an werktagen geöffnet).
Nun, um nicht mit leeren Händen zu erscheinen, wollte ich etwas substantielles und immerwährendes mitbringen. Und ich realisierte die Idee, die ich in diesem Blog bereits seit vielen Jahren verfolge. Und zwar ein Anagramm.
Cabaret Voltaire = Realitaet vor abc
Ich habe diesen meinen bescheidenen Dada-Beitrag feierlich dem Cabaret Voltaire überreicht (wie der einzigartige rebell berichtete).
Nun, bekam ich von Philipp Meier die wunderbarste Nachricht, dass ich aufgehängt wurde! (Es war ein sehr begebenwürdiger Tag, an dem ich geschlachtet werden sollte.) Und zwar auf der Merz-Wand!
Photo by Philipp Meier.
Nun habe ich die Ehre, mit Schwitters, Ball, Marilyn Manson und anderen sympatischen Gesellen zusammen zu hängen. Ich bin uber-glücklich. Wie ein Hut. Wie ein Hut.
the life is like
the bowling lane:
whether you strike
or spare or fail –
you just enjoy
the rolling pain –
and nothing more
beneath your nail
僕のレーンは
運命である。
僕はプレーヤー、
人生は丸
いボール。
でも、
そう言えば、
スペアか?ストライクか?
ボールが止まらないように
生きて行く。
Снял я голову свою,
Руку распрямил,
И что было сил,
В кегли за-пу-стил.
Но глаза закрыл:
Мне ведь все равно,
Страйк был или спэа.
Мне ведь все равно.
Мне ведь все равно.
Мне ведь все уже до лампочки.
Ich habe früher nie getroffen
Die weißen Dinge in der Ferne,
Ich musste stets vom Herzen hoffen,
Dass ich es irgendwann noch lerne.
Doch eines Tages Offenbarung
War niederschmetternd wie ein Blitz,
Und meine sämtliche Behaarung
Bewegte sich mit Aberwitz:
„Es ist egal, ob Du getroffen,
ob Du verfehlt. Sei doch nicht feig‘.
Und spiele ziellos, einfach, offen!“
Seitdem ich werfe nur mit Strike.
________________________________________
Original: http://merzerature.blogspot.com/2010/04/ow.html
Zur Erklärung (wusste ich ja auch früher nicht):
Strike heisst in Bowling, wenn alle Kegeln mit einem Ballwurf fallen
Spare – wenn man nur vom zweiten Mall es schafft, die Kegeln zum fallen zu bringen
Ich habe die Ehre mitzuteilen.
Ich hatte nämlich die Ehre, bei wunderbarem Trithemius in seinem Teppichhaus die Ehre zu haben als Gastautor ausgestellt sein zu werden, oder werden zu sein – je nach dem.
Vielen Dank an Trithemius – gerne wieder! 🙂
http://trithemius.twoday.net/stories/dada-20-merzmensch-liest-gastautoren-3/
Merzmensch liest sein eigenes Gedicht, das er selbst geschrieben hat.
Eigentlich wollte ich schon seit langem über diese Zeitschrift erzählen, und da – schau einer an! – bin ich mit meinen Texten im Nummer 64 auf der Seite 46 der Perspektive vertreten. Aber ich erzähle über diese Zeitschrift trotzdem später – sie bedarf einer gründlichen Besprechung, auch ohne die Tatsache, dass.
Eigentlich, werde ich besser eine neue Rubrik einführen. Denn gestern habe ich auch eine weitere wunderbare Literaturzeitschrift bekommen, „L. Der Literaturbote„, herausgegeben vom Hessischen Literaturforum (das auch Bloomsday veranstaltete). Kurzum, ich eröffne in meinem Blog eine neue Rubrik:
Hier werde ich über alle möglichen Zeitschriften aus dem Bereich Literatur berichten. Wenn nicht ich, wer dann?
ARG-Reporter hat ein Interview mit mir veröffentlicht. Diejenigen, die es schon immer wissen wollten, was ich so in meine Freizeit – ausser Doktorarbeit schreiben, Texte in Verlage schicken etc. – mache.
Wenn es heute um die sogenannten „Killerspiele“ die Rede ist, da denkt man, diese digitalen Code-Klumpen machen den Menschen zu einem Gewalttäter. Diese Erklärungen sind miserablen Versuche, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von Hauptproblemen bei Gewalt wegzulenken, und die Hauptprobleme stecken bei Weitem nicht in PC-Spielen, sondern in der Gesellschaft, in der Familie, im Bildungssystem. Da es aber selbstverständlich ungemütlich ist, solche heiligen Werte in Frage zu stellen, versucht man Computerspiele als Sündenbock zu nutzen, nach dem Motto: „schadet keinem, ausser der kleinen pickeligen Gruppe der spätpubertärer PC-Spieler, die sowieso nicht mitreden dürfen, ob ihrer gesellschaftlichen Desintegrität“.
Und so bleibt die Welt der PC-Spiele eine zweitsortige Kultur, eine Kultur, Unterhaltungsmedium, so wie auch die Comics in Deutschland. Das hat uns übrigens die Aufklärung verbockt: „Denke, glaube an Deine Vernunft!“ Da der Mensch aber engstiernig und einspaltig ist, glaubt er lieber an den Text (den jemand Vernünftiger geschrieben haben soll). Textfixiertheit ist ikonoklastisch. Da man aber heutzutage auch kaum liest, wird der Mensch textlos, bildlos, ideenlos.
Doch genug depressiven Worte. Es lebe die Lyrik!
Denn beispielweise Half-Life 2 (von Valve Corporation) mutet sehr poetisch an. Schaut Euch zunächst diese Einblicke in die postapokalyptische Dystopie (man hat die Möglichkeit, innerhalb des Spiels Fotos zu machen). Die Poesie des Zerfalls. Die konstruierte Alltagsverschleiss. Die evozierten Erinnerungen.
Die im Blickfeld schwebenden Waffen sind ein Nebenprodukt der Bildung von „zweiter Realität“. Es soll Euch nicht stören, wie mich bei von Eichendorff und Heine ihre ewigen, aber auch substanziellen „ach!“ nicht stören.
Nun, jede Welt hat ihr Mysterium. Unsere Welt hat jede Menge davon.
Die Welt von Half-Life hat den G-Man.
Das ist ein unscheinbarer Charakter im Anzug, mit Koffer, der überall und nirgendwo ist. Man begegnet ihm zufällig im Laufe der Geschichte, er taucht in wichtigsten Szenen auf, um gleich darauf zu verschwinden. Doch wenn man die Augen öffnet, findet man ihn überall – im Schatten alter Hausruinen, auf den Dächern, in schwer zugänglichen Tunnels. Er ist omnipräsent und – und das ist das wunderbare! – man kann nicht erkennen, ob er ein Bösewicht oder ein Freund ist. Nicht alles im Bereich der Unterhaltung ist einfach und primitiv, wie man es uns einzuflustern bestrebt ist.
Nun seine Präsenz hat mich zu diesem Gedicht inspiriert:
Original ist in meinem Literatursalon zu finden: http://merzerature.blogspot.com/2009/10/g-man.html
Hier kommt die Übersetzung:
Wenn ich durch Ruinen eile,
Wenn ich blind auf die Strassenschluchten starre,
Erkenne ich deine unscheinbare Figur,
Irgendwo zwischen Dächern, Schornsteinen, FensternDu stehst immer still,
In Deinem grauen Anzug,
Mit Deinem KofferSchweigend. Abwesend. Da?
Ich frage mich oft,
Ob du je heimkehrst.
Trautes Heim…Wo Deine wunderschöne Herzallerliebste
Auf Dich wartet,
Mit warmen Kuss
Auf ihren Lippen.Oder vielleicht
Schwindest du,
Entweichst,
Wenn ich mich auslogge.Keinen Koffer
Mehr
Keinen Anzug
Mehr
Nur die Finsternis
Immerwährende
Finsternis
Übrigens, das Video hat deutsche Untertitel. Dafür muss man einfach folgenden Knopf im rechten unteren Bereich des Videos betätigen.
Es gibt bald einen neue literarische Zeitschrift Di Mezzo Il Mare. Der Herausgeber, Stephen Lloyd Webber hat zur Initiation dieser Zeitschrift einen Experiment veranstaltet: er sucht nach Aufnahmen der Hefte, die Schriftsteller mit sich auf Reisen tragen. Die Zeitschrift wird sich mit dem Thema Reise literarisch auseinandersetzen.
Ich habe meinen Beitrag geleistet – den seht Ihr nun auf der Webseite des Journals:
Macht’s mit und schickt ihm Fotos aus Euren literarischen Hefte, die mit Euch mitreisen. Hier findet Ihr die Voraussetzungen: http://stephenlloydwebber.com/2010/01/24/the-great-journal-page-snapshot-experiment/
In unserem Zeitalter des Binären, des Digitalen bekommt das Handgeschriebene den Status der Originalität, des Einzigartigen, denn auch die Handschrift, als menschlicher Faktor, spielt dabei eine grosse Rolle.
Der Herausgeber verlinkt in Kommentaren zu seinem Blog weitere Experimente mit dem geschriebenen Wort: http://stephenlloydwebber.com/2010/01/24/the-great-journal-page-snapshot-experiment/#comment-15
Vor jedem Jahr
wird ein Satz
g e s e t z t
gesetzt.
(Vorsatz-Vorsitzender)
So auch hier. Was will ich eigentlich, im kreativen Sinne des Wortes „wollen“?
1) Meine Doktorarbeit voranbringen
2) Mich mehr veröffentlichen als vorhin
3) Und sonst alle möglichen kreativen Ent-Faltungen und Ent-Wicklungen, die es sonst noch so gibt.
Das war jetzt…
…
Und was ist mit Euch?
…oder besser gesagt: Netzpresse!
Und zwar wurde ich in der Netzeitung erwähnt.
Ist auch schön länger her, und ich habe es erst jetzt entdeckt. Ich habe damals einen Podcast unterwegs zum Wahllokal aufgezeichnet.
Quelle: http://www.netzeitung.de/internet/blogblick/1477519.html
Es freut mich, dass mein Podcast auch in wirre Zeiten eine beruhigende Wirkung auf das Publikum hat.
Ihr habt bestimmt über die Videoperformance von Andy Warhol gehört, als er einen Hamburger vertilgte. Hier ist das Originalvideo dazu:
Nun denn.
Der Merzmensch ist globaler. Er isst den Santa Claus.