Merzmensch

DADAistisches und dadaLOSES


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Merzmensch, ausgestellt in Cabaret Voltaire

In Cabaret Voltaire gibt es eine Merz-Wand. Und Merzmensch ist ab nun für immer mit dieser Wand vermerzt.

Doch fangen wir besser so an.
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Oben links ist eine wunderbare Fotografie unter dem Namen „Einübung ins Hundeleben„. Oben rechts ist ein Plakat „Merzstadt“ von Yona Friedmann, es ist ein Plakat zum Symposium Merzbau 2007 „Organic Functionalism. (Rebell.tv berichtete bereits darüber). Unten ist – was sonst? – Panorama des Merzbaus von Schwitters (Modell aus dem Sprengelmuseum, Hannover)!

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Wie der werte Leser meines Blogs bereits weiss, war ich im Mai ein Hochzeits-Zeuge. Ein Merz-Hochzeitszeuge. Darüber werde ich noch mehr berichten (running gag, nur an werktagen geöffnet).

Nun, um nicht mit leeren Händen zu erscheinen, wollte ich etwas substantielles und immerwährendes mitbringen. Und ich realisierte die Idee, die ich in diesem Blog bereits seit vielen Jahren verfolge. Und zwar ein Anagramm.

Cabaret Voltaire = Realitaet vor abc

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Ich habe diesen meinen bescheidenen Dada-Beitrag feierlich dem Cabaret Voltaire überreicht (wie der einzigartige rebell berichtete).

Nun, bekam ich von Philipp Meier die wunderbarste Nachricht, dass ich aufgehängt wurde! (Es war ein sehr begebenwürdiger Tag, an dem ich geschlachtet werden sollte.) Und zwar auf der Merz-Wand!

38180_1492889515995_1046737025_1361682_7276778_nPhoto by Philipp Meier.

Nun habe ich die Ehre, mit Schwitters, Ball, Marilyn Manson und anderen sympatischen Gesellen zusammen zu hängen. Ich bin uber-glücklich. Wie ein Hut. Wie ein Hut.

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Happy Bloomsday!

James_Joyce_by_Alex_Ehrenzweig,_1915_restoredHeute, vor 106 Jahren (Du meine Güte, es sind schon 106 Jahre!) am 16. Juni 1904 fand eine Odyssee eines gewissen Leopold Bloom statt, vom Pub zu Pub, quer durch Dublin.

Und gestern vor einem Monat (wie die Zeit läuft!) am 15. Mai 2010 fand eine Odyssee eines gewissen Merzmenschen quer durch Zürich.

Was der Protagonist von James Joyce erlebt hat, kann man auch heutzutage in Dublin erleben, indem man am 16. Juni jedes Jahres durch die Strassen von Dublin läuft, geistert und herumalkoholisiert.

Was der Merzmensch erlebte, sieht Ihr da:

Zürich
Was nichts anderes ist als

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Das war eigentlich nur einer der unzähligen Joyce-Orte in Zürich. In diesem Haus sitzt Zürcher James Joyce Stiftung.

Und hier kommt das Gedicht von James Joyce über Zürcher Bahnhofstrasse.

Bahnhofstrasse

Nor old heart’s wisdom yet to know
The signs that mock me as I go.

The eyes that mock me sign the way
Whereto I pass at eve of day.

Grey way whose violet signals are
The trysting and the twining star.

Ah star of evil! star of pain!
Highhearted youth comes not again

Übersetzung folgt. Irgendwann. Aber jetzt – Happy Bloomsday! In Zürich, Dublin and everywhere else.

Ach übrigens, Rebell feiert Bloomday auch, zusammen mit Rocketboom.

Also, Joyce, Zürich, Dada…

Oder, wie Faust es neulich twitterte:

Wie Alles sich zum Ganzen webt!
Eins in dem Andern wirkt und lebt!


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Cabaret Voltaire

Und dann war da plötzlich Cabaret Voltaire.

Cabaret Voltaire

Eigentlich waren wir gerade nach Zürich gekommen und hatten Hunger. Wir suchten nach einem futteritären Ess-Ort, fanden jedoch nichts passendes, weder neben dem Hotel, noch an der Bahnhofstrasse, dann gingen wir über eine Brücke zu Niederdorf (als unser post-fressariales Ziel entworfen), und dann…

standen wir plötzlich vor Cabaret Voltaire.

Nach einer kurzen historisch-kulturellen Analyse
Cabaret Voltaire
war uns klar: Ja, das ist Cabaret Voltaire. Wie ein Hut. Wie ein Hut. (Erfrischungsgetränke inklusive).

Uns hat also Voltaire zu sich gelenkt, da lachen die Ratten von Hameln!
Und so stürmten wir hinein, und im ersten Augenblick habe ich schon verstanden, was mir all die Jahre gefehlt hat.

Und zwar…

Cabaret Voltaire
Cabaret Voltaire
Cabaret Voltaire

Cabaret Voltaire
Cabaret Voltaire

Cabaret Voltaire

So eine einzigartige Atmosphäre hatte ich selten erlebt: alles strahlte nach Möglichkeiten, nach Dada, nach Merz.

Hugo Ball glänzte mit seinem Matt-Kostüm. Cabaret Voltaire
Kurz Schwitters lachte mit seinem MERZ-Bau. Cabaret Voltaire
Herr Hützeler (dazu später mehr) protzte mit seiner panierten Socke.

Cabaret Voltaire
Doch (oder besser: und) über diesem ganzen Wahnsinn erhob sich der verschmitzte Voltaire.
Cabaret Voltaire

Also das, meine Damen und Herren, das würde ich, der brave und naturgesetzbewusste Merzmensch, als Euphorie bezeichnen. Euphorie der elysischen Wahnsinnsekstase.  (In jedem Zeitungskiosk und als Abonnement erhältlich).

Doch es kam noch besser, es gab noch eine Hochzeit… Mit Bazon Brock als Brautführer MERZ. Aber darüber erzähle ich wohl das nächste Mal.


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Merzmensch in Cabaret Voltaire

Eigentlich, ist es heutzutage fast schon banal, mit Höhlengleichnis anzufangen. Daher lasse ich Platon in Ruhe, und fange mit dem christlichen Gleichnis über den verlorenen Sohn…

…Doch
1) dazu fehlt noch der nötige Hintergrund
2) wieso eigentlich christlich?
3) das wird auch die letzten noch bis zu diesem Satz gebliebenen Leser verwirren
4) so verloren war der Sohn eigentlich auch nicht,
5) der Autor hat den Faden verloren

daher sage ich einfach:

ich habe diesmal einer merzlichen Hochzeit beiwohnen dürfen. In Zürich. In Cabaret Voltaire. Musste sein.

Doch dazu mehr – in diesem Blog. Später, und hoffentlich bald.

Jetzt aber ein Schnappschuss des Alltages an der Zürcher Bahnhofstrasse.
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